Eugen Bracht, Landscape with Ruins of a Castle Oil on canvas. 134 x 94.5 cm. Signed and dated lower left: Eugen Bracht 1877. This view of a ruined castle was created during an important period of change in Eugen Bracht`s life. After initial training at the Karlsruhe Academy from 1859 to 1861 and subsequent years as a freelance artist in Düsseldorf, Bracht turned away from painting completely in 1864 and spent the next eleven years as a merchant in Verviers, Belgium, and Berlin, where he established a wool business. Beginning in 1875, Bracht ventured a new artistic start, dissolved his Berlin business and began a second course of study at the Karlsruhe Academy, which he completed in 1877, the year in which the present painting was created. From this time onwards Bracht worked again, and now successfully, as a freelance artist, first in Karlsruhe, and from 1882 onwards in Berlin. The painter populated this large-format depiction of castle ruins atop a steep slope with five guards in fanciful multi-coloured uniforms reminiscent of the Renaissance or Baroque period. The work is thus an example of the historicising motifs that appear in the artist`s first main creative phase from 1875 onwards, which were inspired by Karl Friedrich Lessing, while the tenderly realist view of the landscape was influenced by Johann Wilhelm Schirmer. An even stronger narrative element can be seen in the painting "Der Erschlagene" (The Slain), painted in the same year, which Bracht gave as a gift to his artist colleague Ernst von Hildebrand (cf. Manfred Großkinsky: Eugen Bracht (1842-1921). Landschaftsmaler im wilhelminischen Kaiserreich, exhibition cat. Mathildenhöhe Darmstadt 20.9.-15.11.1992, Darmstadt 1992, p. 206, cat. no. 13, ill. p. 207). We would like to thank Dr Manfred Großkinsky, Karlsruhe, for verbally confirming the authenticity of this work on the basis of digital photographs. Eugen Bracht, Landschaft mit Burgruine Öl auf Leinwand. 134 x 94,5 cm. Signiert und datiert unten links: Eugen Bracht 1877. Die vorliegende Ansicht einer Burgruine entstand in einer wichtigen Umbruchsphase im Leben von Eugen Bracht. Nach einer ersten Ausbildung an der Karlsruher Akademie von 1859 bis 1861 und daran anschließenden Jahren als freischaffender Künstler in Düsseldorf wandte sich Bracht 1864 von der Malerei vollständig ab und verbrachte die nächsten elf Jahre als Kaufmann im belgischen Verviers und in Berlin, wo er ein Wollgeschäft gründete. Ab 1875 wagte Bracht einen künstlerischen Neubeginn, löste sein Berliner Geschäft auf und begann ein zweites Studium an der Karlsruher Akademie, das er in dem Jahr 1877 abschloss, in dem das vorliegende Gemälde entstanden ist. Ab diesem Zeitpunkt war Bracht erneut und nunmehr erfolgreich als freischaffender Künstler tätig, zunächst in Karlsruhe, ab 1882 in Berlin. Unser großformatiges Gemälde einer auf einem steilen Abhang thronenden Burgruine staffierte der Maler mit fünf Wachsoldaten in mehrfarbigen Phantasieuniformen, die auf die Renaissance oder den Barock verweisen. Das Gemälde ist somit ein Beispiel für die historisierenden Motive in der ersten Hauptschaffensphase des Künstlers ab 1875, die auf Karl Friedrich Lessing rekurrieren, während die naturverbundene Landschaftsauffassung auf das Vorbild Johann Wilhelm Schirmers zurückgehen. Ein noch stärkeres erzählerisches Moment zeigt das im selben Jahr entstandene Gemälde „Der Erschlagene“, das Bracht seinem Künstlerkollegen Ernst von Hildebrand schenkte (vgl. Manfred Großkinsky: Eugen Bracht (1842-1921). Landschaftsmaler im wilhelminischen Kaiserreich, Ausst.-Kat. Mathildenhöhe Darmstadt 20.9.-15.11.1992, Darmstadt 1992, S. 206, Kat.-Nr. 13, Abb. S. 207). Wir danken Dr. Manfred Großkinsky, Karlsruhe, für die mündliche Bestätigung der Authentizität auf der Grundlage digitaler Fotografien.